Nachhaltigkeit und Ernährung
Eine Portion Glück, bitte – Die Verbindung von Glück & (Nahrungsmittel) Konsum
Ein Bericht von Frauke Pleines zur Veranstaltung am 14.8.2019 in der Kieler Thinkfarm.
Macht Essen glücklich? Definitiv! Aber Warum? Diesen und weiteren Fragen wollten wir am 14. August 2019 gemeinsam mit dem Kieler Glückslokal und Brot für die Welt im Diakonischen Werk SH sowie den rund 25 Teilnehmenden auf den Grund gehen.
Bei einem Einstiegsvortrag des Glückslokals ging es zunächst ganz Allgemein um die Verbindung von Glück und Konsum. Hier wurde deutlich, dass steigendes Einkommen und die damit verbundenen Möglichkeiten eines Mehrkonsums nicht, wie oft suggeriert, zu einem erhöhten „glücklich sein“ führen. Das Kieler Glückslokal gibt es seit 2014. In den Räumen der Alten Mu in Kiel leben die Betreiberinnen und Mitglieder*innen das Motto „teilen & tauschen statt kaufen & besitzen“. Hier kann man auf Schatzsuche gehen und secondhand Kleidung aber auch Bücher und Schmuck mitnehmen, ohne diese zu kaufen. Einzige Bedingung: Mitglied werden und das Glückslokal mit einem monatlichen Beitrag unterstützen.
Diesen kritischen Umgang mit Konsum, das Leben nachhaltiger Alternativen und vor allem das Erlernen von Genügsamkeit griff Nicole Rönnspieß von Brot für die Welt SH in dem anschließenden Workshop auf und münzte die Thematik auf den Bereich Ernährung. In Form eines World Cafés bearbeiteten die Teilnehmer*innen in vier Gruppen unterschiedliche Aspekte des Themas Ernährung: Sprichworte, also der sprachliche Umgang mit dem Thema, die psychologische Komponente, Ernährung weltweit in unterschiedlichen Ländern und zu guter Letzt: Ernährung & Nachhaltigkeit. Bei einem abschließenden Zusammentragen der einzelnen Gruppen und einer Diskussion über die bearbeiteten Inhalte stellte sich heraus, dass Essen sowohl glücklich als auch unglücklich machen kann, oft aufgrund der schnellen Verfügbarkeit als kurzfristige Bedürfnisbefriedigung dient und natürlich global gesehen total unterschiedlich verfügbar ist. Ein „zu viel“ bei uns bedeutet oft ein „zu wenig“ in anderen Teilen der Welt. Wichtig ist das Entwickeln eines gesunden Verhältnisses und einer ausgewogenen, ökologisch & sozial verträglichen Ernährungsweise, um global gerechtere Strukturen voranzutreiben.
Neben dem politischen Einfordern einer entsprechenden Regelung in Form von Gesetzen durch Institutionen wie Brot für die Welt oder das BEI, kann jede*r Kieler*in einen Beitrag leisten: Der solidarischen Landwirtschaft beitreten, regionale Produkte über die Online-Plattform Marktschwärmer beziehen, in den unverpackt oder Bio-Laden gehen oder auf dem Markt einkaufen. Schließlich stimmt das Sprichwort, „du bist, was du isst“ – und zwar hoffentlich glücklich.