Südostasientage Schleswig-Holstein
Die Folgen der Zementproduktion für Mensch und Umwelt – diskutiert am Beispiel Indonesien
Am 5.6.2019 fand an der Uni Flensburg eine informative Veranstaltung zu globalen Zusammenhängen der internationalen Zementproduktion statt.
Schauen wir uns in Kiel oder auch in anderen Städten mal genauer um, fällt auf, dass der Wertstoff Zement in Form von Beton nahezu an jeder Ecke zu finden ist. Was der beliebte Baustoff in den Abbauländern, wie beispielsweise Indonesien, mit Mensch und Umwelt anrichtet, bleibt bei uns, in den Abnehmerländern, zumeist im Verborgenen.
Die dritte Veranstaltung im Rahmen der Südostasientage 2019 des Bündnis Eine Welt e.V. (BEI) in Kooperation mit dem Referat für Ökologie der Europa Universität Flensburg widmete sich dieser spannenden Thematik. Eingebettet in das Jahresthemenprogramm „Die Sustainable Development Goals (SDGs) in Schleswig-Holstein – Nachhaltigkeit von Küste zu Küste“ des BEI betrachtet die Veranstaltungsreihe unterschiedliche Länder Südostasiens und beleuchtet in Form von Filmvorführungen, Workshops, Vorträgen und Mitmachaktionen Themen wie der verschwenderische Umgang mit Ressourcen, menschenunwürdige Arbeitsbedingungen und die zunehmende Urbanisierung in der bevölkerungsreichen Region.
Zu Beginn der Veranstaltung wurde der Dokumentarfilm „Samin vs. Semen“ des indonesischen Regisseurs Dandhy Dwi Laksono gezeigt, der die Auswirkungen des Zementabbaus für die lokale Bevölkerung und den Widerstand der Anwohner*innen gegen die Naturausbeutung thematisiert. Der Film liefert eindrucksvolle Bilder und nachvollziehbare Gründe für ein entschiedenes Entgegentreten der Samin Gemeinschaft gegen die Pläne des Baus einer großen Zementfabrik. Die Samin sind eine Bevölkerungsgruppe Indonesiens die sich für die Bewahrung der Unabhängigkeit und der natürlichen Ressourcen, welche der Gemeinschaft seit Jahrhunderten das Überleben sichern, einsetzen.
Leider konnte die Journalistin Anett Keller aufgrund eines Unglücks auf der Zugstrecke nach Flensburg kurzfristig nicht anreisen und Ihr Input zum Thema „Dreckiger Zement – Wie der meistverbrauchte Baustoff das Klima und die Umwelt zerstört“ musste entsprechend entfallen. Nichts desto trotz gelang es im Anschluss an den Film mit den Besucher*innen in eine nette und interessante Diskussion über den Film einzusteigen.