Die lebenswerte Zukunftsstadt
Interaktiver Workshop Stadt_Wandel_Labor
Ein Bericht von Frauke Pleines (BEI)
Von welchem Stadt(er)leben träumen wir? Wann ist urban auch sozial? Und wie sieht eine Eco-City aus? Der derzeitige Corona-Lockdown gibt uns die Möglichkeit, Gewohntes zu hinterfragen und über eine Neuausrichtung unseres Stadtlebens nachzudenken. Der Ausgangspunkt des Workshops waren die globalen Nachhaltigkeitsziele (SDG), die unsere Welt nachhaltiger, gerechter – #leavenoonebehind – und damit friedlicher machen sollen.
Gemeinsam mit Ilona Koglin und Marek Rohde, Gründer der Initiative fuereinebesserewelt.info entwickelten wir innerhalb der interaktiven zweistündigen Zoomsession mit 25 Teilnehmenden eine Vision der idealen Zukunftsstadt. In einem ersten Schritt tauschten sich die Teilnehmenden in Zweiergruppen in den sogenannten „Breakout-Rooms“ über die Frage: „Von welcher Stadt träumst du und was müsste geschehen, damit deine Utopie Wirklichkeit wird?“ aus. Mit vielen unterschiedlichen Ideen und Ansätzen im Gepäck kehrten die Teilnehmenden aus ihren individuellen Pausenräumen zurück und diskutierten diese in der Großgruppe. Festgehalten auf einer interaktiven Pinnwand wurden die Ideen gesammelt und thematisch sortiert.
In einem weiteren Schritt ging es dann darum zu schauen, was wir aktiv tun können und was uns ggf. davon abhält.
Es war wurde deutlich, dass bei den genannten Herausforderungen und Lösungsansätzen nicht nur das SDG Nr. 11 zur kommunalen Entwicklung eine Rolle spielt, sondern alle 17 Ziele der Agenda 2030 von hoher Relevanz für die lokale Ebene sind und als Querschnittsaufgabe begriffen werden müssen. Mangelnde Mitbestimmungsmechanismen, Überforderung aufgrund der Komplexität des Themas und fehlende Kontinuität in den entsprechenden Förderstrukturen sowie deren unzureichende finanzielle Unterfütterung wurden dabei als Hindernisse bei der Umsetzung herausgestrichen. Neben der Etablierung von wünschenswerten nachhaltigen urbanen Projekten wie bspw. Urban Gardening, Leihläden oder Mehrgenerationenwohnen ist es immer wieder wichtig die Diskussionen nicht ausschließlich auf individuelle Handlungen/ Projekte zu fokussieren. Das birgt die Gefahr des Ausblendens eines notwendigen strukturellen Wandels unseres globalen Systems und urbanen Zusammenlebens. Lokales zivilgesellschaftliches Engagement, politischer Protest und das Einfordern von nachhaltigen Gesetzesinitiativen ist ebenso wertvoll wie das initiieren von Nachbarschaftsprojekten.
Veranstalter:
Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein e.V. (BEI)
Die Veranstaltung fand im Rahmen des SDG-Jahresthemenprogramms „Die Sustainable Development Goals (SDG) in Schleswig-Holstein – Nachhaltigkeit auf dem Prüfstand“ als Teil des Moduls zur kommunalen Entwicklungszusammenarbeit des BEIs statt, gefördert durch Engagement Global mit finanzieller Unterstützung des BMZ, BINGO! Die Umweltlotterie und dem kirchlichen Entwicklungsdienst der Nordkirche (KED).