Impuls & Lego-Workshop auf dem Kiel Kann Mehr Zukunftsfestival 2021

Ich baue mir die Welt, wie sie mir gefällt – Stadtplanung im Auge der Betrachter*innen

Ein Bericht von Louisa Osburg (BEI)

Schon lange lässt sich beobachten, wie Städte in ihrer Fülle wachsen und hierbei der Lebensraum des Menschen als eigentlicher Kern der Stadtplanung in Vergessenheit gerät. Doch warum wird alles verbaut? Der mögliche Grund lässt sich anhand eines altbekannten Sachverhalts beschreiben: Gibt man jemandem Legosteine in die Hand, beginnt er, unmittelbar damit zu spielen und Dinge aus der Helikopterperspektive von oben herab aufzubauen statt zu überlegen, ob er sie wirklich braucht und ob sie den Zweck für das Wohl der Stadtbewohner*innen erfüllen. Doch wie kann eine bewusste Stadtplanung aussehen? Und welche nachhaltigen Alternativen zu energieintensiven Baustoffen gibt es? Die Baubranche ist global gesehen für ca. ⅓ der CO₂-Emissionen verantwortlich. Abbauländer wichtiger Baustoffe wie bspw. Sand oder Zement liegen zumeist im globalen Süden. Die dort lebenden Menschen und die Umwelt müssen mit verheerenden Folgen leben. Insgesamt betrachtet ist der Status Quo der globalen Baubranche nicht mit den gesetzten Zielen der Agenda 2030 (SDGs) und dem Pariser Klimaabkommen zu vereinbaren. Doch das muss nicht so bleiben!

Im Rahmen des Kiel Kann Mehr Zukunftsfestivals lud das Bündnis Eine Welt am 07.08. zusammen mit MITTE Kiel sowie Kieltopia – Der Zukunftspodcast Groß und Klein zu einem Impuls mit anschließendem Lego-Workshop ein, in dem viele interessante Denkprozesse zum Thema Nachhaltiges Bauen freigesetzt wurden.

Was gefällt/ missfällt Dir in Deiner Stadt?

Wovon hättest Du gerne mehr/ wovon weniger?

Was ist Dir in einer Stadt zum Wohnen besonders wichtig?

Diesen Fragen stellten sich unsere insgesamt 12 frisch gebackenen Stadtplaner*innen in einem vorbereitenden Brainstorming und nahmen auf diesem Wege die Zielgruppe sowie das zentrale Ziel der Stadtplanung wahr. Anschließend lauschten sie dem Impuls von Mats Karl Koppe (Architekt und Mitglied von MITTE Kiel), der eine Einführung in das Thema und die Bedeutung einer bewussten sowie global orientierten Stadtentwicklung gab. Mit geschärftem Blick ging es ran an die eigenen Baupläne für eine zukunftswerte Stadt. In einem bunten Meer aus Legosteinen konnten die Teilnehmenden ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Es entstanden pfiffige, ausgeklügelte Stadtquartiermodelle, die sich in vielem einig waren: Die Stadt der Zukunft ist gemeinwohlorientiert und besteht aus naturgebundenen, aktiven Begegnungsorten sowie umweltbewussten Systemen. Die Flut an Ideen sorgte für viel Spaß und Tatendrang.

Vielen Dank an Kiel Kann Mehr, unsere Trio-Partner*innen und all die kreativen Köpfe, die am Experiment zur bewussteren Stadtentwicklung teilgenommen haben.

(Der Workshop orientierte sich an dem Lego-Experiment aus dem Dokumentarfilm „The Human Scale“ von Andreas Dalsgaard. Dänemark, 2012)

 

Podcast-Folge mit Live-Aufnahmen von Kieltopia – Der Zukunftspodcast:

https://kieltopia.de/episoden/ oder bei Spotify (Kieltopia – Der Zukunftspodcast)

 

 

Veranstalter*in: Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein e.V. (BEI), MITTE Kiel, Kieltopia Zukunftspodcast

 

Die Veranstaltung war Teil des SDG-Jahresthemenprogramms "Die Sustainable Development Goals (SDG) in Schleswig-Holstein - Nachhaltigkeit auf dem Prüfstand" des Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein e.V. (BEI) in Kooperation mit MITTE Kiel sowie Kieltopia Zukunftspodcast und fand als Beitrag zum Kiel Kann Mehr Zukunftsfestival statt. Sie wurde gefördert durch Engagement Global mit finanzieller Unterstützung des BMZ, BINGO! Die Umweltlotterie sowie den Kirchlichen Entwicklungsdienst der Nordkirche (KED).

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