Masterprogramms „Environmental Management“ der CAU Kiel
Masterseminar „Environmental Management“ zu den SDGs
Ein Bericht von Frauke Pleines (BEI)
Im Rahmen des Masterprogramms „Environmental Management“ der CAU Kiel und einer dort implementierten Vorlesungs- und Seminarreihe zu den globalen Nachhaltigkeitszielen (SDGs) durften das Bündnis Eine Welt SH e.V. (BEI) die Einstiegsvorlesung und das dazugehörige Seminar gestalten. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie fanden beide Sessions online via Big Blue botton statt.
In der 90-minütigen Vorlesung am Montag, den 2.11.2020 ging es zunächst um eine allgemeine Einführung zu den 17 Ziele der Agenda 2030. Teresa Inclan, freie Bildungsreferentin, gab den 28 Studierenden, die allesamt einen Überblick über die Historie der Entwicklungspolitik und erklärte unterschiedliche Definitionen und Begrifflichkeiten. Von den Millenium Development Goals (MDGs), der Vorgängeragenda der SDGs ging es schließlich um die Agenda 2030 und ihren Zielkatalog. Frau Inclan gab eine Übersicht, hob Chancen und Herausforderungen hervor und münzte die SDGs auf die lokale Ebene: Was passiert dazu in Schleswig-Holstein?
Im Anschluss daran referierte Marie-Luise Abshagen vom Forum Umwelt und Entwicklung zur nationalen und internationalen Ebene und machte deutlich: Es gibt noch viel zu tun. Bisher seien die Bemühungen der internationalen Staatengemeinschaft unzureichend. Wir befinden uns nun ganz offiziell in der Umsetzungsdekade, schließlich soll die Erreichung der Ziele in 10 Jahren vollzogen sein. Ziel muss es sein, sich aus dem Teufelskreis immer neuer Agenden zu befreien, die SDGs und ihren Zielkatalog ernst zu nehmen und die Umsetzung politisch voranzutreiben. Auf die Rückfragen der Studierenden, was jeder Einzelne tun kann, gab Frau Abshagen an, dass die Umsetzung nicht individuell sondern politisch vollzogen werden muss. Nichts desto trotz hat jeder Einzelne eine Verantwortung und sollte in seinem möglichen Handlungsspielraum zur Erreichung beitragen. Gestärkt werden müssen vor allem Nicht-Regierungsorganisationen, die mit ihrer Arbeit politischen Druck auf politische Entscheidungsträger ausüben.
Im darauffolgenden Seminar sollte es dann noch mal stärker um die SDGs und inhärente Zielkonflikte sowie die eigene Rolle gehen. Auch hier hatte Teresa Inclan die Leitung inne und zeigte den 28 Studierenden interaktiv und spielerisch die Grenzen, Herausforderungen und Möglichkeiten der Agenda 2030 am Ziel 8 „Gute Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum“ auf. Die Problemfelder wurden in Kleingruppen durch die Studierenden erarbeitet und anschließend in der Großgruppe vorgetragen. Es wurde deutlich, dass die Studierenden vor allem die Diskrepanz zwischen den planetaren Grenzen auf der einen Seite und dem Anspruch ungebremstes Wachstum zu generieren auf der anderen Seite als größte Schwachstelle der Agenda identifizierten. In einem kleinen Beitrag ging Frauke Pleines vom BEI darüber hinaus noch auf die Situation und den Umgang mit den SDGs in Kiel ein, da dies in der Vorlesung explizit gewünscht wurde.
Veranstalter:
Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein e.V. (BEI) und Agrar-und Ernährungswissenschaftliche Fakultät der CAU Kiel
Die Veranstaltung fand im Rahmen des SDG-Jahresthemenprogramms „Die Sustainable Development Goals (SDG) in Schleswig-Holstein – Nachhaltigkeit auf dem Prüfstand“ als Teil des Moduls zur kommunalen Entwicklungszusammenarbeit des BEI in Kooperation mit der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät der CAU Kiel, gefördert durch Engagement Global mit finanzieller Unterstützung des BMZ, BINGO! Die Umweltlotterie sowie dem kirchlichen Entwicklungsdienst der Nordkirche (KED) und den Katholischen Fond.