Schloss Gottorf im Spiegel der Kulturen
Von Schleswig nach Vorderasien und zurück
In der gut einstündigen Führung werden ausgesuchte Exponate im Museum für Kunst und Kulturgeschichte Schloss Gottorf angesteuert. An jeder Station dienen die Exponate neben einem Blick in die schleswig-holsteinische Vergangenheit auch für einen Blick nach Vorderasien. So erfahren Museumsgäste beispielsweise, was das Rendsburger Fragment der Gutenberg-Bibel mit einer Koranhandschrift aus Birmingham zu tun hat. Weiterhin bekommen die Gäste eine Antwort darauf, wie sich der barocke Festsaal im Schloss Gottorf von einem Festsaal aus der Zeit im arabischen Raum unterscheidet. Nicht zuletzt gehen die beiden Frauen der Frage nach, was die Gründe dafür sind, weshalb wir uns an Herzog Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf oder an den berühmten arabischen Herrscher Saladin erinnern.
Zahraa Alhardan ist froh, dass sie all die Mühen nicht gescheut hat: „Es ist toll, an solch einem besonderen Ort einen kleinen Beitrag zum Programm beitragen zu können.“ Etwas aufgeregt ist sie allerdings gegenüber der Verantwortung der Aufgabe. „Was mache ich nur, wenn ich auf eine Frage der Gäste keine Antwort geben kann?“ Kolleginnen aus der Abteilung Bildung und Vermittlung im Schloss Gottorf geben Tipps, unter anderem: „Dann sagst du, dass es dir leidtut, und du die Antwort nicht weißt, dich aber informieren wirst.“ Das erleichtert Zahraa Alhardan, denn weiter und weiter zu lernen, um besser in Deutschland Fuß zu fassen, das will die 29-Jährige sowieso.
Die Führung „Von Schleswig nach Vorderasien und zurück. Schloss Gottorf im Spiegel anderer Kulturen“ kann als Abrufangebot auf Deutsch und auch auf Arabisch gebucht werden.
Weitere Informationen erteilt Nicole Gifhorn, nicole.gifhorn@landesmuseen.sh oder telefonisch 0151 / 21 753 715.
Schloss Gottorf im Spiegel anderer Kulturen
Wochenlang haben sich Nouira Alhallak und Zahraa Alhardan darauf vorbereitet, Gästen mit einer interkulturellen Highlight-Führung einen Einblick in das Schloss Gottorf zu bieten. "Mir gefällt dieser Ort und für mich ist es auch ein Weg, eine neue Heimat in Deutschland aufzubauen", erklärt Nouira Alhallak ihre Motivation für die langwierige Vorbereitung. Die 51-Jährige ist 2017 mit ihrer Familie nach Deutschland gekommen. Vor ihrer Flucht aus Syrien hat sie dort als Geschichtslehrerin gearbeitet: "Ich vermisse diese Arbeit sehr. Ich konnte meine Geschichtskenntnisse als Lehrerin in Syrien professionell nutzen und in Deutschland fehlt mir dafür die Sprachkenntnis, das ist sehr schmerzhaft.“