Das System globaler Milchproduktion – Überschüsse.Unmut.Ungerechtigkeiten
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Online per Zoom
Grasende Kühe auf der Weide: Das Bild einer idyllischen Landwirtschaft. Aber nicht alle Milchkühe haben die Chance auf der Weide zu stehen, viele verbringen ihr ganzes Leben in einem Stall, werden gemolken, gefüttert, einmal im Jahr befruchtet und bei abnehmender Leistung schließlich geschlachtet. Um ausreichend Milch zu produzieren und vom System – trotz niedriger Milchpreise – zu profitieren, sind Landwirt:innen auf eine hohe Milchleistung jeder einzelnen Kuh angewiesen. Je höher die Anzahl an Milchkühen, je umfangreicher die Produktionsprozesse - desto weniger landwirtschaftliche Idylle nach der Vorstellung der Verbraucher:innen. Dass aus der hohen Milchproduktion resultierende Überangebot auf dem globalen Milchmarkt wiederum ist für die Kleinbauern/-bäuerinnen im Globalen Süden existenzgefährdend. und behindert den Aufbau eigener, lokaler Marktstrukturen in den Empfängerländern, wie z.B. Burkina Faso. Das System schwächelt, Landwirt:innen protestieren und kämpfen um ihr bäuerliches Dasein – hier und im Globalen Süden.
Wer genau profitiert also von dem System Milch? Wie kann eine zukunftsfähige Produktion sowohl hier in Schleswig-Holstein als auch global aussehen? Und bieten die Ziele der Agenda 2030 (SDGs) Lösungsansätze für solidarische Alternativen, die gleichermaßen das Wohlergehen der Menschen, Tiere und der Umwelt im Blick behalten? Darüber und über weitere Themen möchten wir in unserer Veranstaltung im Austausch mit Expert:innen und Teilnehmenden diskutieren!
Mit:
Impulsgeber: Francisco Marí (Brot für die Welt)
Moderation: Nelly Grotefendt (Forum Umwelt und Entwicklung)
Podiumsgästen:
- Johannes Tams (Bauerngemeinschaft Hamfelder Hof)
- Klaus-Peter Lucht (Bauernverband SH)
- Frank Koschinski (Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (MELUND))
Infos zu den Diskutierenden:
Nelly Grotefendt ist Referentin für Politik Weltwirtschaft und Handelspolitik bei Forum Umwelt und Entwicklung in Berlin.
Francisco Marí ist Referent für Welternährung, Agrarhandel und Meerespolitik bei Brot für die Welt im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung tätig. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Ernährungssicherheit, handwerkliche Fischerei, WTO, Handels- und Fischereiabkommen EU-Afrika, Tiefseebergbau und Wirkungen von Lebensmittelstandards auf KleinerzeugerInnen.
Klaus-Peter Lucht ist der Vizepräsident des Bauernverbands Schleswig-Holstein und Vorsitzender des Ausschusses für milchwirtschaftliche Fragen. Zudem bewirtschaftet er mit seinem Sohn einen konventionellen Milchbetrieb im Kreis Rendsburg-Eckernförde.
Johannes Tams bewirtschaftet einen Milchviehbetrieb in Ausackerwesterholz mit 130 Angler Milchkühen. Er ist Mitglied der Bauerngemeinschaft Hamfelder Hof, die die eigens erzeugte Bioland-Milch selbst vermarktet. Die Bauerngemeinschaft löst sich so von der Abhängigkeit des Handels und kann in die gesamte Wertschöpfungskette einbezogen werden.
Frank Koschinski ist Referent für Agrarstruktur, Milchmarktordnung, EU-Schulprogramm Obst, Gemüse und Milch beim Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (MELUND) in Schleswig-Holstein.
Eintritt & Anmeldung
Kostenfrei.
Anmeldung erforderlich unter: lea.kleymann@bei-sh.org
Veranstalter*in: Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein e.V. (BEI), Brot für die Welt im Diakonischen Werk Schleswig-Holstein
Die Veranstaltung ist Teil des SDG-Jahresthemenprogrammes "Die Sustainable Development Goals (SDG) in Schleswig-Holstein - Nachhaltigkeit auf dem Prüfstand" des Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein e.V. (BEI) in Kooperation mit Brot für die Welt im Diakonischen Werk Schleswig-Holstein und wird gefördert durch Engagement Global mit finanzieller Unterstützung des BMZ, BINGO! Die Umweltlotterie sowie den Kirchlichen Entwicklungsdienst der Nordkirche (KED).
Mehr Informationen & Kontakt
Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein e.V. | Lea Kleymann | lea.kleymann@bei-sh.org
www.bei-sh.org | 0431/ 679399-02